Das „Ruhrgebiet“ in seiner heutigen Gestalt aus 11 kreisfreien Städten und vier Kreisen samt kreisangehörigen Städten und Gemeinden geht zurück auf den „Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk“. Dieser wurde 1920 als erste deutsche Organisation für regionale Erschließung gegründet, um die Ansiedlung von 150.000 Bergleuten und etwa 600.000 weiteren Menschen zu koordinieren: diese Zuwanderung war nötig, um die Reparationszahlungen aus dem Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg erfüllen zu können. Der neu gegründete Siedlungsverband sollte eine abgestimmte Raumplanung entwickeln und in das nach rein ökonomischen gesichtspunkten, wild wuchernde Wachstum der Städte in der Industrialisierung Struktur bringen. So zählt man bis heute 53 Städte und Gemeinden zum Ruhrgebiet, von Alpen bis Hamm, von Haltern bis Sprockhövel, im Rheinland und in Westfalen. Die Geschichte der Region lässt sich deshalb auch über einen ortsspezifischen Zugang erschließen.